Lassen Sie Ihre Stimme hören
Wenn man Laurent Tresch über seinen Werdegang als Delegierter sprechen hört, hört man eine der einflussreichsten Stimmen bei ING Luxembourg, obwohl zu Beginn nichts darauf hindeutete, dass er einmal diese Position einnehmen würde.
„Ich habe 1994 bei der Société Générale angefangen. Dort blieb ich vier Jahre lang, dann wechselte ich zur Industrial Bank of Japan, wie sie damals hieß.“ Laurent Treschs Tonfall ist fast nostalgisch. Im Jahr 2000 schlug er erneut einen neuen Weg ein und kam zur ING, welche damals noch weit weg vom heutigen Giganten war: „Wir waren etwa 200 Mitarbeiter. Eine kleine Struktur, sehr menschlich. “
Fünfundzwanzig Jahre später ist Laurent immer noch Teil des Unternehmens. Und auch seine Verbindung zur ALEBA reicht bis zu seinen ersten Schritten auf dem Arbeitsmarkt zurück:
„Ich bin der ALEBA beigetreten, sobald ich ins Berufsleben eingestiegen bin. »
Doch nichts war vorbestimmt: «Noch bevor ich gewählt wurde, stellte ich Fragen und schickte meine Überlegungen an den Delegationspräsidenten. Dann schlug er mir eines Tages vor, auf der ALEBA Liste zu kandidieren.» Es war der Wunsch zu helfen, der ihn dazu bewegte, sich dermassen einzusetzen.
«Ich habe verstanden, dass ich wirklich etwas für die Menschen bewegen kann. “
Die ersten Mandate dienten der Einarbeitung: zunächst als stellvertretender Delegierter, dann als ordentlicher Delegierter. Zu diesem Zeitpunkt entdeckte er einen Bereich, der seine gesamte Karriere verändernsollte: die Begleitung von Mitarbeitern mit einer Behinderung. „Ich war Gleichstellungsbeauftragter und hatte 20 % meiner Arbeitszeit dafür zur Verfügung. So konnte ich mich um Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung kümmern. Ich hatte verstanden, dass ich viel bewirken kann. Menschen zu helfen, das ist es, was mich auch heute noch antreibt.“ Auf seine Initiative und die seines Teams hin erleichterte ING Luxembourg den Zugang zu Gebäuden, passte Arbeitsplätze an, stellte Mitarbeiter mit unterschiedlichen Profilen ein – und öffnete vor allem die Köpfe. „Wir hatten Zeit, wir haben etliche Aufgaben angepasst. Damals verfolgte ING noch echte soziale Werte. Das Unternehmen war in diesen Fragen immer seiner Zeit voraus.“
Das lokale Engagement war nur der Anfang. Mit seiner Erfahrung trat Laurent anschließend dem Verwaltungsausschuss der ALEBA bei, dann ihrem Exekutivausschuss, wo er zunächst als Leiter der Personalabteilung der Gewerkschaft tätig war, bevor er die Verantwortung für die Ausbildung übernahm.
„Wenn man in einem Unternehmen arbeitet, sieht man viel. Aber wenn man in die Welt der Gewerkschaften eintritt, sieht man noch mehr: mehr Fragen, mehr Auswahlmöglichkeiten, mehr Verantwortung. Das ist spannend.“
Er bringt auch ein wichtiges Fachwissen im Bereich Tarifverhandlungen mit. „Ich habe im Laufe meiner Karriere vier Tarifverträge ausgehandelt. Und mit dem veränderten Sozialgialog ist das noch strategischer geworden. “
Soziale Fortschritte fallen nicht vom Himmel. Sie werden aufgebaut, manchmal Millimeter für Millimeter. Zu den bedeutenden Erfolgen gehören:
• Die Erhöhung des Wertes von Essensgutscheinen;
• Die Einführung flexibler Arbeitszeiten;
• Der Ausgleich von Überstunden;
• Die Einführung einer Fahrtkostenzulage;
• Die Überarbeitung des POT (Plan d'Organisation du Travail, Arbeitsorganisationsplan);
• Ein altersfreundlicher Plan für über 50-Jährige;
Das Engagement eines Delegierten lässt sich jedoch nicht nur an sichtbaren Erfolgen messen. Manchmal geht es darum, die Mitarbeiter zu begleiten, wie beispielsweise bei dem von der Bank auferlegten Sozialplans. Dann gilt es, die richtigen Kompromisse zu finden, damit die betroffenen Mitarbeiter von den bestmöglichen Bedingungen profitieren und gleichzeitig eine Weiterbildungsmöglichkeit mit einem mehr als angemessenen Budget für ihre Umschulung erhalten.
Das ist die ALEBA Methode: den Mitarbeitern in schwierigen Zeiten zur Seite stehen und Lösungen finden, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht.
Er erzählt auch kleine Geschichten, die niemand sieht, die aber ein Leben verändern können: „Ich habe einem Praktikanten geholfen, eine Wohnung zu finden. Wir haben ihm geholfen, einen Mietvertrag zu bekommen. Für manche mag das ein Detail sein, aber für ihn war es enorm wichtig.“
Wenn man ihn fragt, was ihn am meisten beeindruckt hat, spricht er weder von Verhandlungen noch von Gesetzestexten. Er spricht von den Mitarbeitern.
„Das Schönste ist, mit vielen Stimmen wiedergewählt zu werden. Das bedeutet, dass deine Arbeit anerkannt wird. Das ist eine echte Freude.“
Er weist jedoch auf eine Wahrheit hin, die jeder Delegierte kennt: Das gewerkschaftliche Engagement ist keineswegs ein Zuckerschlecken, und man muss sich ein dickes Fell zulegen:
„Man muss sich in einer Delegation engagieren um etwas zu bewirken, und nicht, um sich hinter einem Mandat zu verstecken. Manchmal macht man seiner Geschäftsleitung damit keinen Gefallen. Man verteidigt die Arbeitnehmer, sie verteidigen das Unternehmen. Man hat gegensätzliche Meinungen. Diese Rolle muss man akzeptieren.“
„Wenn man zum ersten Mal Delegierter wird, braucht man Zeit zum Beobachten. Man muss sich weiterbilden. Man muss immer prüfen, was verfügbar ist, und darf nie zögern, sich weiterzubilden. Lesen, sich über neue Gesetze informieren, die Nachrichten verfolgen ... Der Beruf verändert sich, die Welt verändert sich. Man muss sich mitentwickeln. “
Er betont einen wesentlichen Punkt:
„Bei der ALEBA haben wir das Glück, dass wir jedem Delegierten hochwertige Schulungen anbieten können.“
Er fügt drei entscheidende Eigenschaften hinzu: Empathie, Neutralität und Verständnis für den sozialen und familiären Kontext jeder Situation. „Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte. Man muss ihm zuhören.“
Für Laurent ist die Existenz der ALEBA mehr als notwendig: Sie ist grundlegend. „Die Gewerkschaft ist wie eine Versicherung, die das Wohlergehen der Arbeitnehmer schützt.“ 25 Jahre im selben Unternehmen, vier Amtszeiten, einhellige Anerkennung. Die Geschichte von Laurent ist nicht nur die eines Personaldelegierten, sondern die eines Mannes, der sich dafür entschieden hat, anderen zu dienen, diskret, Tag für Tag.
Es ist auch die Geschichte der ALEBA, einer Vereinigung von Männern und Frauen, die daran glauben, dass sozialer Fortschritt Teamarbeit, Engagement vor Ort und Überzeugung erfordert. In einer sich immer schneller verändernden Arbeitswelt bleibt ihre Stimme unverzichtbar. Und solange sie von Menschen wie Laurent vertreten wird, wird sie stark bleiben.