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Der Performance Improvement Plan (PIP), ursprünglich ein Instrument der US-amerikanischen Personalführung, verbreitet sich zunehmend in Luxemburg. Was als Unterstützung für Mitarbeitende gedacht war, wird heute immer häufiger als verkappter Mechanismus zur Trennung genutzt.
Ein PIP sollte ursprünglich helfen, vorübergehende Leistungsschwächen zu überwinden – mit klarer Begleitung, realistischen Zielen und angemessenen Fristen. In der Praxis aber wird der PIP oft ohne vorheriges Gespräch und ohne eindeutige Leistungsprobleme eingeleitet.
Die typischen Fehlentwicklungen:
Nach außen wird Unterstützung signalisiert – tatsächlich wird jedoch ein Ausstiegsprozess eingeleitet. Mitarbeitende verlieren Vertrauen in sich selbst, während der PIP als formalisierte Ausgrenzung dient.
Insbesondere im Finanzsektor Luxemburgs, der stark von US-Managementmodellen geprägt ist, kommt das sogenannte Forced Ranking zum Einsatz: eine künstliche Verteilung von Bewertungen nach einer Normalverteilungskurve:
Dieses System, bekannt als Rank and Yank, wurde in den 1980er/90er Jahren in den USA populär, ist aber hoch umstritten. Es fördert interne Konkurrenz anstelle von Zusammenarbeit und erzwingt schlechte Bewertungen auch bei eigentlich guter Gesamtleistung.
Auf individueller Ebene:
Ein PIP führt oft stillschweigend zur Trennung. Wer betroffen ist, sollte sich keine Illusionen machen: Abwarten hilft nicht.
Für Betriebsräte und Personalvertretungen:
Das kann auch Anlass sein, die gesamte Bewertungspraxis im Unternehmen neu zu bewerten.
Ein PIP darf nicht zur stillschweigenden Strafe werden. Es gibt wirksamere Wege, Mitarbeitende zu unterstützen:
Diese Ansätze stärken Vertrauen und Motivation – und sind präventiv wirksamer als jeder PIP.
Ein PIP darf weder zur heimlichen Kündigungsstrategie noch zur inoffiziellen Personalpolitik werden. Nur durch klare Benennung, schnelles Handeln und kollektiven Widerstand lassen sich diese schleichenden Praktiken zurückdrängen – und die Mitarbeiterentwicklung wieder ins Zentrum rücken.
Der Performance Improvement Plan (PIP), ursprünglich ein Instrument der US-amerikanischen Personalführung, verbreitet sich zunehmend in Luxemburg. Was als Unterstützung für Mitarbeitende gedacht war, wird heute immer häufiger als verkappter Mechanismus zur Trennung genutzt.