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Luxemburg, 27. März 2025 – ALEBA stellt mit Bedauern das anhaltende Stocken der Verhandlungen über den Tarifvertrag für den Sicherheitsdienstbereich in Luxemburg fest.
Seit dem Auslaufen des letzten Tarifvertrags am 30. September 2022 wurden, trotz zahlreicher Versprechungen während der Gesundheitskrise, keine neue Vereinbarung getroffen.
Diese Situation ist umso besorgniserregender, als sich die Arbeitsbedingungen in diesem Sektor sichtbar verschlechtert haben. Während die Sicherheitsfachkräfte auf dem Höhepunkt der Krise als „unverzichtbar“ bezeichnet wurden, muss festgestellt werden, dass den Anerkennungszusagen keine dauerhaften Auswirkungen gefolgt sind. Die Gehaltserhöhungen haben nicht ausgereicht, um den Anstieg der Lebenshaltungskosten auszugleichen. Die Kaufkraft der Arbeitnehmer bleibt unter Druck.
Es ist auch zwingend erforderlich, die Professionalisierung des Sektors wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Eine ehrgeizige Reform der Weiterbildung und der Zugangskriterien für Sicherheitsfunktionen (vom Agenten bis zum Verwaltungspersonal) ist unerlässlich. Das luxemburgische Modell könnte sich dabei an den Standards unserer europäischen Nachbarn wie Belgien, Frankreich oder Deutschland orientieren. Dieser Ansatz würde die Kohärenz und Qualität der Dienstleistungen stärken und gleichzeitig die beruflichen Laufbahnen aufwerten.
ALEBA, mit mehr als fünfzig Jahren Erfahrung in der Aushandlung von Tarifverträgen, bedauert den systematischen Ausschluss von nicht national repräsentativen Gewerkschaften in sektoriellen Diskussionen. Dieser restriktive Ansatz schadet der Repräsentativität und Effektivität der Verhandlungen. Er beraubt die Arbeitnehmer vor allem neuer Vorschläge von Basisgewerkschaften, die ihren Mitgliedern zuhören und handeln wollen.
Wir fordern daher öffentlich eine Reform des sektoriellen Verhandlungsrahmens, um alle Gewerkschaften einzubeziehen, die auf Unternehmens- oder Sektorebene repräsentativ sind, unabhängig von einem „nationalen“ Label. Eine solche Öffnung würde einen reichhaltigeren, repräsentativeren und damit legitimeren sozialen Dialog ermöglichen.
Sollte schlussendlich kein Fortschritt festgestellt werden, erklärt sich ALEBA bereit, gemeinsam mit anderen solidarischen Gewerkschaften jede groß angelegte Aktion in Betracht zu ziehen, die darauf abzielt, die Rechte und Erwartungen der 5.000 Arbeitnehmer in diesem Sektor durchzusetzen.
Einigkeit macht stark, und die Zukunft des Sicherheitsdienstbereiches verdient viel mehr als einen gewerkschaftlich eingeschränkten Verhandlungstisch.
Roberto MENDOLIA
Präsident