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Ingo Repplinger ist Delegierter bei der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG. Solidarität und Teamgeist sind die Leitmotive seiner 25-jährigen Karriere im Finanzsektor. Seine Hauptaufgabe liegt in Verhandlungen zu Arbeitnehmerrechten und in der Vertretung von Grenzpendlerthemen, womit seine Arbeit die Mission der ALEBA, Arbeitnehmerrechte zu schützen und zu stärken verkörpert.
Bevor er in die Finanzwelt einstieg, arbeitete Ingo als Fachkrankenpfleger für Anästhesie, doch dringende persönliche Umstände zwangen ihn zu einem Berufswechsel. Nach Abschluss einer Umschulung und einem Studium zum Bankfachwirt startete er 2002 im Finanzsektor bei der DZ Bank International und deren damaligem Tochterunternehmen Attrax S.A. Im Jahr 2005 wechselte er zur Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, wo er nun seit mehr als 20 Jahren tätig ist. Sein erster Kontakt mit der ALEBA erfolgte aber bereits 2000, als er sich aufgrund einer sich abzeichnenden Umstrukturierung in seinem damaligen Unternehmen mit persönlicher und beruflicher Unsicherheit konfrontiert sah.
„Ich hatte damals die große Ehre, Félix Walisch kennenzulernen“, erinnert sich Ingo. „Er hat mir in schwierigen Zeiten geholfen und mich sehr inspiriert. Wir müssen ihm dafür danken, was er für unsere Gewerkschaft und die ALEBA-Mitglieder geleistet hat.“
Motiviert durch diese Erfahrung trat Ingo 2003 der ALEBA bei. Im Jahr 2010 wurde er von seinem damaligen Vorgesetzten und mehreren Kollegen ermutigt, sich als Personaldelegierter in seinem Unternehmen zur Wahl zu stellen. Nach den ersten Jahren als Mitglied der Personaldelegation wurde er bei den Sozialwahlen 2019 Vorsitzender der Personaldelegation bei Hauck Aufhäuser Lampe in Luxemburg und ist zudem Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat des Konzerns, der seine deutschen Wurzeln in Frankfurt und München hat.
Heute steht Ingo seinen Kollegen weiterhin als mittlerweile Vollzeitfreigestellter Vorsitzender der Delegation zur Verfügung. „Für mich ist das Schönste an meiner Tätigkeit als Delegierter der großartige Teamgeist und die Solidarität, die wir teilen“, sagt er. „Der Grad der Zufriedenheit meiner Kollegen spiegelt für mich den Wert meiner Arbeit wider. Das ist der Hauptgrund, warum ich Delegierter bin.“
Er betont, wie wichtig es ist, Wissen zu teilen und vom Netzwerk der ALEBA zu lernen. „Es wird ja nicht von einem erwartet, dass er plötzlich zum Experten im Arbeitsrecht wird, aber man sollte schon seine Kenntnisse verbessern, indem man die Veranstaltungen der ALEBA besucht, mit anderen Delegationen austauscht und Fragen stellt. Das Koordinationsteam der ALEBA steht einem dabei jederzeit zur Seite.“
Diese Erfahrungen erwiesen sich schon häufig als entscheidend. So berichtet Ingo exemplarisch davon, dass vor Jahren nach intensivsten Gesprächen über die korrekte Interpretation des Tarifvertrags die Beschäftigten seiner Bank nun im Falle von Feiertagsarbeit den normalen Tageslohn und einen Zuschlag von 200% für die geleisteten Stunden erhalten - statt des ursprünglich praktizierten 100%-Zuschlag. Darüber hinaus hat die Delegation in den letzten Jahren auch verbesserte Regelungen für Sozialurlaub erreicht und an aktuelle Anforderungen angepasst. „Die Erfahrung der ALEBA war für diese Vereinbarungen von entscheidender Bedeutung”, betont er.
Er unterstreicht, dass die Fähigkeit der ALEBA, bewährte Verfahren und Informationen zwischen den Banken auszutauschen, die Verhandlungen stärkt: „Das gibt mir die Möglichkeit, bessere Bedingungen für unsere Belegschaft auszuhandeln.” Diese Unterstützung war besonders in herausfordernden Zeiten wichtig, wie zum Beispiel nach der Übernahme der Oppenheim-Gesellschaften im Jahr 2016. Durch den Support der ALEBA und den stets fairen und respektvollen Dialog mit dem Management konnten auch bei sensiblen Themen wie Stellenabbau und Interessenausgleich sehr gute Ergebnisse erzielt werden.
Da Ingo als Grenzpendler in Deutschland lebt, hat er ein hohes Verständnis für die Herausforderungen, denen Grenzgänger gegenüberstehen. „Mein Hauptaugenmerk in der Arbeit für die ALEBA liegt heute darauf, unserer deutschen Grenzgängergemeinschaft zu unterstützen und zu stärken. Das ist nicht einfach – wir Grenzpendler brauchen einerseits den luxemburgischen Arbeitsmarkt, und Luxemburg benötigt qualifizierte Arbeitskräfte. Aber viele Menschen sind nicht weiter daran interessiert, lange Wege zur Arbeit zurückzulegen. Home-Office und flexible Arbeitszeitmodelle sind heute wichtiger denn je und werden die zukünftige Arbeitswelt zunehmend prägen.“
„Unsere heutigen Arbeitsbedingungen bleiben das Ergebnis langjähriger Kämpfe, intensiver Dialoge und zahlreicher Verhandlungen. Nur wenn dieses Vorgehen fortbesteht, können weitere Verbesserungen erzielt und die Arbeitswelt an aktuelle Bedürfnisse angepasst werden“
Außerhalb seines beruflichen Engagements findet Ingo Ausgleich durch Sport, Familie und Freunde. Dabei schätzt er es sehr, diese Leidenschaft mit seiner Frau und seinen triathlonbegeisterten Töchtern zu teilen. Von Radfahren, Joggen und Schwimmen über die Organisation Firmenläufen bis hin zum Fußballspielen mit Kollegen sieht er Sport als einen wichtigen Weg, eine Balance zu finden und Menschen zusammenzubringen. Seine Delegation hat in diesem Kontext erfolgreich dazu beigetragen einen Sportraum im Bürogebäude einzurichten und organisiert zudem Yoga- und Workout-Sessions.
Ingo beschreibt ALEBA mit einem Wort: „Unabhängig.“ Für ihn geht Unabhängigkeit jedoch immer mit Solidarität einher. „Unsere Arbeitsbedingungen basieren auf dem Antrieb zu kontinuierlichen Verbesserungen und gelebter Solidarität. Die ALEBA bietet uns Gewerkschaft den Rahmen dafür und kämpft an unserer Seite.“